Technische Indikatoren
In dem Konzept der „Relativen Stärke“ („Relativ Strength“ bzw. „RS“, nicht zu verwechseln mit „Relative Strength Index“ bzw. „RSI“) werden zwei oder mehrere Basistitel hinsichtlich ihres „relativen“ Kursverhaltens, also bezüglich ihrer Performance, zueinander untersucht.
Die häufigste Anwendung findet die „Relative Stärke“ in einem Performance-Vergleich verschiedener Aktien mit einem Aktienindex. So zeigt eine hohe „Relative Stärke“ einer Aktie, dass diese eine höhere Performance als der Index aufweist, d.h. prozentual größere Kursgewinne und geringere Kursrückgänge verzeichnet als der zugrunde liegende Index. Analog zeigt eine niedrige „Relative Stärke“, dass die Aktie prozentual geringere Kursgewinne und größere Kursrückgänge aufweist als der Index.
Die „Relative Stärke“ wird fortlaufend berechnet und unterliegt damit stetigen Änderungen. Doch wie die Kurse selbst, so entwickelt sich auch die „Relative Stärke“ häufig in Trends, die weiterführende Analysen ermöglichen.
Die „Relative Stärke“ wird errechnet, indem zunächst der Schlusskurs einer Aktie durch den Schlusskurs des zugrunde liegenden Vergleichstitels dividiert wird. Dieser Quotient wird anschließend durch den Quotienten aus der Division Schlusskurs von n Tagen durch Schlusskurs des Vergleichstitel vor n Tagen dividiert. Das Ergebnis ist eine Verhältniszahl (Ratio), die um die Marke von 1.0 herum angetragen wird
RS = (CAt / CBt) / (CAt-n / CBt-n)
wobei
CA = hinsichtlich der „Relative Stärke“ zu untersuchende Aktie
CB = Vergleichstitel, auf den sich die Berechnung bezieht
keine, tägliche Berechnung
Die „Relative Stärke“ zeigt die relative Performance eines Titels (Aktie) zu einem Vergleichstitel (Index) an. Der Vergleichstitel erhält in der Berechnung eine „Relative Stärke“ von 1.0. Sofern die Aktie eine „RS“ von größer 1 besitzt, weist sie eine höhere relative Performance auf, bei einer „RS“ kleiner 1 ist die relative Performance niedriger und bei einer „RS“ nahe 1 zeigen beide Titel eine identische relative Performance.
Für die Interpretation von Trends in der „Relativen Stärke“ gelten die gleichen Prinzipien wie in der allgemeinen technischen Analyse von Basistiteln, d.h. hier können Trendlinien angelegt oder „Moving Averages“ berechnet werden etc...
Die Berechnung der „Relativen Stärke“ ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Aktienauswahl, da grundsätzlich nur Aktien mit einer hohen „Relativen Stärke“ gekauft und entsprechend Aktien mit einer niedrigen „Relativen Stärke“ geshortet werden sollten.
Ferner kann die „Relative Stärke“ auch zum Vergleich verschiedener Teilindizes (z.B. Banken, Versorger etc.) mit dem Gesamtindex (z.B. DAX, Dow Jones) herangezogen werden, um Aufschlüsse über die Branchenrotation der Börse zu erhalten.
Aus der „Relativen Stärke“ alleine lassen sich keine konkreten Signale ableiten. Sie kann jedoch als Filter eingesetzt werden, um eine größere Anzahl von Aktien nach ihrer „RS“ zu sortieren, um diese dann mit anderen technischen Hilfsmitteln nach Kauf- bzw. Verkaufskandidaten zu untersuchen.
Quelle:
Thomas Müller,
TM BÖRSENVERLAG AG: Das GROSSE Buch der TECHNISCHEN INDIKATOREN
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